Foto: Alan
Hast du Platz 30 bis 23 dieser Liste verpasst? Der Countdown der 30 tödlichsten Tiere Australiens geht weiter:
22. Hochlandkupferkopf/Todesfaktor 6/10
Der Hochlandkupferkopf (Austrelaps ramsayi, engl. Highland Copperhead) ist eine von 3 Australischen Kupferkopfarten. Diese Schlange hat nicht immer einen kupferfarbenen Kopf, sondern oft nur ein kupferfarbenes Halsband. Sie kommt in den alpinen Regionen Ostaustraliens vor und ihr Gift ist Ursache einiger Todesfälle aufgrund der Lähmung der Herz- und Atemmuskulatur. Da sie aber meist Konfrontationen meidet, werden Menschen nur sehr selten von ihr gebissen.
21. Collett-Schwarzotter/Todesfaktor 6/10
Die Collett-Schwarzotter (Pseudechis colletti, engl. Collett’s snake) lebt im westlichen Queensland. Symptome nach dem Biss durch diese Schlange sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Blutgerinnungsstörungen und Muskelzerstörungen.
Todesfälle bei Menschen sind sehr selten. Trotzdem ist sie eine gefährliche Schlange, denn es kann nach einem Biss zur Zerstörung des Herzmuskels führen und damit der Tod eintreten. Dennoch ist diese Schwarzotter aufgrund ihrer farbenfrohen Markierungen ein beliebtes Haustier!
20. Pazifischer Rotfeuerfish/Todesfaktor 6/10
Der Pazifischer Rotfeuerfish (Pterois volitans, engl. Common Lionfish) ist eine tropische Art und kommt überall im Indopazifik vor. In Australien findet man ihn an der Küste vom Südwesten, über den tropischen Norden und bis zum Süden von Neusüdwales. Er hat 13 giftige Stacheln auf seinem Rücken, die er gegen seine Feinde und seine Beute einsetzt. Der Rotfeuerfisch ist territorial und verhält sich aggressiv, wenn er sich bedroht fühlt. Taucher und Schnorchler sind gefährdet, von ihm verletzt zu werden. Obwohl bis jetzt noch niemand in Australien an seinem Gift gestorben ist, sind die Wunden extrem schmerzhaft. Schlimmstenfalls können Halluzinationen, Lähmung und Herzversagen erfolgen.
Weil dieser Fisch so hübsch ist, wird er oft in Aquarien gehalten. Leider ist er heute eine invasive Art an der Ostküste der USA und im Karibischen Meer, wo Aquarianer ihn aussetzten.
19. Portugiesische Galeere/Todesfaktor 6/10
Die Portugiesische Galeere (Physalia physalis, engl. Bluebottle) kann überall an der Küste Australiens angespült werden. Es handelt sich hierbei nicht um eine Qualle, sondern um eine Kolonie, die aus 4 unterschiedlichen, voneinander abhängigen Polypen besteht. Eine Art bildet das Segel (Daher kommt der Name Galeere.), eine andere ist für die Nahrungsaufnahme und eine weitere für die Vermehrung zuständig. Die gefährliche Polypenart bildet die Tentakeln, die bis zu 3m lang sein können.
Es ist zwar sehr selten, dass ein Mensch aufgrund der Tentakeln stirbt, Todesfälle wurden aber schon verzeichnet! Meist klingt aber der intensive, brennende Schmerz nach 1 bis 2 Stunden ab. Vorsicht! Auch tote Polypen können Schmerzen verursachen. Deshalb niemals Portugiesische Galeeren anfassen, die an den Strand gespült wurden!
Blasen und Quaddeln können auf der Haut erscheinen und Schock sowie Atemnotsyndrom können eintreten. Die Haut niemals reiben und nicht mit Essig oder Süßwasser auswaschen, weil dies die Symptome verschlimmern kann. Eispackungen, Salzwasser, Salz und heißes Wasser können den Schmerz lindern. Bei starken Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
18. Plättchen-Seeschlange/Todesfaktor 6/10
Die Plättchen-Seeschlange (Pelamis platurus, engl. Yellow-bellied Sea Snake) muss niemals das Land betreten. Man hat sie aber schon an Stränden gesichtet. Sie lebt im tropischen Pazifik und Indischen Ozean. Auf dem offenen Meer können sich Tausende Plättchen-Seeschlangen zu einem 1 bis 300 m weiten Streifen vereinigen.
Das Gift dieser Schlange enthält Nerven- und Muskeltoxine, die zu Lähmungen führen. Ihre Fangzähne sind allerdings nur etwa 1.5mm lang und bei einem Biss wird nicht viel Gift injiziert. Bis jetzt ist in Australien noch kein Mensch nach einem Biss gestorben, aber in anderen Ländern wurden Todesfälle verzeichnet.
Wild lebende Plättchen-Seeschlangen ernähren sich nur von Fisch. Eingesperrte Tiere essen auch gerne mal Frösche.
17. Weißer Hai/Todesfaktor 7/10
Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias, engl. Great White Shark) ist wahrscheinlich der bekannteste und gefürchteste Hai. Er kann bis zu 6 m groß werden und bis zu 3 Tonnen wiegen. Somit ist er der größte Raubfisch der Welt. Man findet ihn in den meisten gemäßigten Gewässern mit Wassertemperaturen zwischen 12 und 24 ºC, wobei er vor allem in Küstengewässern vorkommt. In Australien wurden Weiße Haie an der Küste von Südqueensland bis zum nordwestlichen Westaustralien gesichtet. Insgesamt kommt dieser Hai aber im gesamten Verbreitungsgebiet nur selten vor.
Der Weiße Hai steht in Australien und weiteren Ländern unter Naturschutz, weil seine Anzahl stark reduziert wurde und er als gefährdete Art eingestuft wird. Durchschnittlich wird nur eine Person pro Jahr in Australien von einem Hai getötet. Weniger Todesfälle erfolgen durch einen Weißen Hai. Allerdings scheint die Anzahl der Haiangriffe in Australien in den letzten Jahren zugenommen zu haben. Man vermutet, dass die Überfischung der Ozeane Grund dafür ist.
16. Tigerotter/Todesfaktor 7/10
Die Tigerotter (Notechis scutatus, engl. Tiger Snake) ist eine hübsche, aber auch aggressive Schlange. Sie kommt im Südosten und im Südwesten Australiens vor, auch in Tasmanien und auf den südlichen Inseln. Man kann sie auch mal an einem schönen Wintertag beim Sonnenbaden antreffen.
Das Gift der Tigerotter ist neurotoxisch. Es handelt sich also um ein Nervengift. Die Entwicklung des Gegengifts erfolgte in den 30er Jahren. Davor starben etwa die Hälfte der gebissenen Menschen. Heute stirbt durchschnittlich eine Person pro Jahr an einem Tigerotterbiss.
Die Tigerotter ist in Australien eine geschützte Art. In einigen australischen Bundesstaaten kann man heftige Bußgelder bezahlen, wenn man dabei erwischt wird, eine Tigerotter zu töten. Bei uns in Westaustralien darf man aber Tigerottern töten, wenn man um sein Leben fürchtet und sich nicht gerade in einem Naturschutzgebiet befindet. Besonders Farmer töten aber jede Schlange, die ihnen in die Quere kommt, ob sie nun von der Schlange bedroht werden oder nicht.
Die Mehrzahl aller Fakten dieses Artikels wurden dem Buch Australia’s Most Deadly von Karen McGhee entnommen.